Das Alter kommt auf seine Weise
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Gedicht | Das Alter kommt auf seine Weise Man trifft wen und nickt, weil er grüßt, wenn man nur seinen Namen wüßt'? Man forscht, grübelt und denkt nach, es rührt sich nichts, oh welche Schmach. Da sagt man sich ganz still und leise - das Alter kommt auf seine Weise! Vom dritten Stock steigt man herunter, geht auf die Straße frisch und munter. Da plötzlich fragt man sich verdrossen: "Hab ich auch wirklich abgeschlossen?" Man könnte schwören jeden Eid, steigt wieder rauf zu seinem Leid. Da sagt man sich ganz still und leise - das Alter kommt auf seine Weise! Braucht man mal etwas aus dem Schrank - der gut gefüllt ist – Gott sei Dank! Kaum öffnet man die schwere Tür, da fragt man sich: "Was wollt ich hier?" Verstört ist man, dass in Sekunden, das Vorgehabte ist entschwunden. Da flüsterts aus dem Hinterhalt – "Vielleicht wirst du wohl langsam alt!" Benutzt man mal ein Bügeleisen und geht anschließend gleich auf Reisen, drei Wochen bangt man, ungelogen – "Hab ich den Stecker raus gezogen?" "Sitzt der noch etwa in der Wand?" "Bin ich inzwischen abgebrannt?" Da flüsterts aus dem Hinterhalt – "Vielleicht wirst du wohl langsam alt!" Und kommt man dann woanders hin, bewegt man gleich im schlauen Sinn, die Reisekasse bestens zu verstecken, Matratzen, Schränke oder Betten. Braucht man dann Geld hat man indessen, den heimlich Platz total vergessen. "Oh Gott!" stöhnt man ganz starr vor Schreck. "Was soll ich tun, mein Geld ist weg!" Da ruft es aus dem Hinterhalt – "Mensch, jetzt wirst du wirklich alt!" Zum Frühstück nimmt man drei Tabletten, die sollen das Gedächtnis retten. Man fragt sich plötzlich ganz benommen, "Hab ich sie eigentlich genommen?" "Ja ist mein Denken denn noch dicht?" "Und zwei mal nehmen darf ich nicht." Da ruft es aus dem Hinterhalt – "Mensch, jetzt wirst du wirklich alt!" Kommt man zur Ruhe und besinnt, wie beschaulich jetzt die Tage sind. Man muss nicht mehr dem Glück nachjagen, kann friedvoll umgehen mit den Tagen. Kann reisen wann man will und bleiben, mit Spaß und Spiel die Zeit vertreiben. Kann Sympathie verstreun und Freundschaft pflegen sich selbst und die Wehwehchen hegen. Zufrieden sagt man sich ganz still und leise: "Nun Alter, komm und mach mich weise!" Sebastian F. |
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Eingetragen am | 21.07.2010 - 11:41:16 |
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als letztes gesehen: 21.07.2010 - 11:41:23
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